SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED:

INSEL FELSENBURG. Wunderliche Fata einiger Seefahrer.

Teil I-IV; Anhang. Ausgabe in drei Bänden. Mit einem Nachwort von Günter Dammann. Textredaktion von Marcus Czerwionka unter Mitarbeit von Robert Wohlleben. 1. Auflage [dieser Ausgabe]. [Roman. Vollständige Ausgabe mit den faksimilierten Beigaben der Erstausgabe].
Frankfurt/Main: Zweitausendeins 1997. 652(1) + 485(1) + 585(1) + 312(1) Seiten.
(Reihe: Haidnische Alterthümer. Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. Herausgegeben von Hans-Michael Bock).
Die erste Ausgabe erschien in vier Bänden von 1731-1743,
der erste Band unter dem Titel und Pseudonym:
Wunderliche FATA einiger See=Fahrer, absonderlich ALBERTI JULII, eines gebohrnen Sachsens, Welcher in seinem 18 den Jahre zu Schiffe gegangen, durch Schiff=Bruch selb 4te an eine grausame Klippe geworffen worden, nach deren Ubersteigung das schönste Land entdeckt, sich daselbst mit seiner Gefährtin verheyrathet, aus solcher Ehe eine Familie von mehr als 300 Seelen erzeuget, das Land vortrefflich angebauet, durch besondere Zufälle erstaunens=würdige Schätze gesammlet, seine in Teutschland ausgekundschafften Freunde glücklich gemacht, am Ende des 1728sten Jahres, als in seinem Hunderten Jahre, annoch frisch und gesund gelebt, und vermuthlich noch zu dato lebt, entworffen Von dessen Bruders=Sohnes=Sohnes=Sohne, Mons. Eberhard Julio, Curieusen Lesern aber zum vermuthlichen Gemüths=Vergnügen ausgefertigt, auch par Commission dem Drucke übergeben Von GISANDERN. NORDHAUSEN, Bey Johann Heinrich Groß, Buchhändlern. Anno 1731.

(Reckwitz 649)
(Ullrich 125-132, Nr.16)


Eine Insel-Robinsonade, zugleich Staatsutopie.
Etwa südöstlich von St. Helena liegt eine Insel. Keine Schiffskarte verzeichnet sie. Wie sie äußerlich beschaffen ist, zeigt schon ihr Name. Doch zwischen den Felsenmauern verbirgt sich ein "irdisches Paradies". Hier hat einst nach dem Tode der mit ihm aus dem Schiffbruch geretteten Gefährten ein Spanier namens Don Cyrillo de Valaro in Hütte und Höhle einsam gehaust. Längst blüht aber auf der Insel ein buntes, seliges Leben. Frömmigkeit, Liebe und Einigkeit herrschen in einer urchristlichen Gütergemeinschaft. Haupt dieser Gesellschaft ist Albertus Julius, ein geborener Sachse, dessen von ihm selbst erzählter Lebenslauf das Kernstück des ersten Bandes bildet. Die Folgebände liefern weitere Lebensläufe der Inselbewohner oder von Neuankömmlingen und deren Abenteuer einschließlich einer Klippe, auf der ein weiblicher Robinson schmachtet. Das Buch wurde zu einem wahren Volksbuch, einem der wenigen Lieblingsbücher des frühen 18. Jahrhunderts.
1809 verarbeitete Achim von Arnim einen Teil des Romans in seiner Novelle Albert und Concordia. 1820 erschien eine stark gekürzte Ausgabe von Karl Lappe. 1828 gab Ludwig Tieck diesen Roman erneut mit sichtlichem Erfolg in einer Neubearbeitung heraus. Rudi Schweikert verwies auf die spätere Verarbeitung im Roman Die Felsenburg 1893-1894 von Karl May, als eine Art Wüsten-Robinsonade. Halldor Laxness macht 1937-1940 das Buch zum wichtigen Motiv seines Romans Weltlicht.


Johann Gottfried Schnabel.
* 7.11.1692 Sandersdorf bei Bitterfeld
† um 1752 Stolberg
Sohn des Pfarrers Johann Georg Schnabel, Mutter: die Pfarrerstochter Hedwig Sophie, geb. Hammer. 1721 Ehe mit Johanna Sophia Dietrich, Sohn Friedrich. Ab 1702 Besuch der Lateinschule in Halle. 1706-1709 Barbier- und Chirurgenlehre; Flucht aus dem Elternhaus; 1708 Feldscher unter Prinz Eugen im spanischen Erbfolgekrieg in Holland; 1724 Chirurg am Hofe des Grafen zu Stolberg. Viel gelesener Erzähler zwischen Barock und Aufklärung. Verfasser galanter Romane, Der im Irr-Garten der Liebe herum taumelnde Cavalier (1738). Seine Insel Felsenburg ist die bedeutendste Robinsonade des 18. Jahrhunderts, sie erschien in zahlreichen Ausgaben, Bearbeitungen und Übersetzungen.


Günter Dammann.
* 27.5.1941 Bliedersdorf/Kreis Stade/Niedersachsen
Sohn des Lehrers Albert Dammann und seiner Ehefrau Margareta, geb. Poppe. 1971 Ehe mit Ursula Kraft. Besuch des Gymnasiums in Hamburg. Studium der Fächer Deutsch und Französisch für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Hamburg; 1964-1965 Tätigkeit als 'assistant' an einer Schule in Frankreich. 1967 Staatsexamen. Dr. phil., 1972 Universität Hamburg, Antirevolutionärer Roman und romantische Erzählung. Germanist. 1978 Professor. Mitarbeiter der 'Acta Germania' des Germanistenverbandes im Südlichen Afrika. Lebt in Hamburg.


Robert Wohlleben.
* 15.6.1937 Hamburg-Rahlstedt
† ?
Studium der Germanistik und Anglistik. 1961-1964 Redakteur bei einer technisch-wissenschaftlichen Zeitschrift. Satzgestalter, Lexikonherausgeber, Übersetzer. Lebte in Hamburg-Ottensen.


[SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED]:

Der deutsche Robinson.

Nach einem älteren Stoff bearbeitet und erzählt von Wilhelm Fischer. Mit vier Farbdruckbildern [und einer farbigen Titelillustration] von C[arl] Breuer. [1 Auflage dieser Ausgabe].
Stuttgart: Gustav Weise Verlag [1911]. 89 Seiten.
Die erste Ausgabe erschien in vier Bänden von 1731-1743.

(Stach 117)


Eine Insel-Robinsonade, zugleich Staatsutopie.
Stark gekürzte und in der Sprache vereinfachte Lebensgeschichte des Albertus Julius aus Schnabels Insel Felsenburg.


Wilhelm Fischer.
* 18.4.1846 Tschakathurn (Cakovec)/(Kroatien) Ungarn
† 30.5.1932 Graz/Österreich
Sohn des jüdischen Kaufmanns Karl Fischer, Mutter: Johanna, geb. Heinrich. 1922 Ehe mit Maria Wiesler. Besuch des Gymnasiums in Warasdin (Varaždin) und Stuhlweißenburg (Székesfehérvár). Studium zunächst der Medizin, dann der griechischen Philologie und Germanistik in Graz. 1870 Dr. phil. 1901-1919 Bibliotheksdirektor der steiermärkischen Landesbibliothek. 1922 Übertritt zur kath. Kirche. Schriftsteller, "Grazer Stadtpoet", Romane, Novellen, Atlantis (1880), Der Traum vom Golde (1911), Kriegsbuch (1915). Lebte in Graz.


Carl Friedrich Breuer.
* 26.4.1872 Coburg
† 11.10.1960 Wuppertal
Vater, der Schreiner August Wilhelm Breuer, Mutter: Marie Lisette, geb. Raßmann. Verheiratet, Sohn Harry, ebenfalls Ausstattungsleiter am Theater. Künstler, Maler, Bühnenbildner. Ausbildung in Coburg. An den Theatern in Dresden, Hamburg und Düsseldorf tätig. 1905-1925 freischaffender Künstler. Eigenes Atelier für Kunst- und Theatermalerei in Düsseldorf. Bis 1957 fest angestellter Maler am Theater in Wuppertal.


[SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED]:

Die Insel Felsenburg und ihre Bewohner.

Für die reifere Jugend bearbeitet von Auguste Wilhelmi-Grimm. Mit acht Bildern in Farbendruck [und einer farbigen Titelillustration]. [1 Auflage dieser Ausgabe].
Stuttgart: Verlag von [Carl August] Schmidt & [Louis] Spring [1876]. (III),297 Seiten.
Die Original-Ausgabe von Johann Gottfried Schnabel erschien in vier Bänden von 1731-1743.

(Ullrich 135, Nr.16k)
(Wegehaupt II,333, Nr.3671)


Amalie Auguste Wilhelmi, geb. Grimm.
* 7.11.1835 Weinheim
† 18.8.1877 Baden-Baden
Vater, der Bürgermeister, Lehrer und Schriftsteller, Hofrat Professor Albert Ludwig Grimm, Mutter: Friederike Philippine, geb. Schneider, zwei Schwestern: Charlotte Eleonore, Anna Louise, Stiefbruder: Karl Ludwig. Ehe mit dem Medizinalrat in Baden-Baden Dr. Karl Friedrich Wilhelmi. Schriftstellerin, Aus dem Lazarethe Wahrheit und Dichtung (1872).


(SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED):

Fahrten und Abenteuer der Felsenburger.

Johann Gottfried Schnabels "Wunderlichen Fata einiger Seefahrer"nacherzählt von Fritz Roepke. Mit 4 farbigen Einschaltbildern und 12 ganzseitigen Textbildern [sowie einer farbigen Titelillustration] von Hans Freese. [1 Auflage dieser Ausgabe].
Braunschweig und Hamburg: Verlag von Georg Westermann 1926. 195 Seiten.
(Reihe: Lebensbücher der Jugend 52).
Die erste Ausgabe erschien in vier Bänden von 1731-1743.

(Stach 181-182)
(Stach II, 35, Nr.26).


Hermann Fritz Roepke.
* 26.5.1884 Berlin
† ?
Sohn des Gerichtssekretärs Hermann Roepke und seiner Ehefrau Alberta, geb. Niemeyer. Besuch des Gymnasiums in Berlin, 1904 Abitur. Studium in Berlin, Paris, Greifswald. Dr. phil., 1909 Universität Greifswald, Studien zur Chanson d'Aspremont. Übersetzer, Schriftsteller, Bücher über Frankreich, Von Gambetta bis Clémenceau (1922). Lehrbeauftragter an der Hochschule für Politik in Berlin.


Johannes (Hans) Diedrich Georg Freese.
* 2.7.1889 Oldenburg
† 13.1.1953 Berlin
Vater, der Oberbaurat Heinrich Theodor Ludwig Freese, Mutter: Helene Marie, geb. Garnholz. 1924 Ehe mit Hedwig Auguste von Oehmke. Besuch des Gymnasiums in Oldenburg. Studium der Architektur in München, Dresden und Berlin. Regierungsbaumeister, Stadtbaurat in Düsseldorf. 1927 Professor, Technische Hochschule Karlsruhe, ab 1929 an der Technischen Hochschule in Dresden, ab 1941 an der Technischen Hochschule in Berlin. 1943 Bau des Zwangsarbeiterlagers in Berlin-Niederschöneweide. 1949 Rektor der Technischen Universität Berlin. Künstler, Illustrator.


(SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED):

Die Felsenburger.

Eine Abenteuergeschichte aus alter Zeit. Nach Johann Gottfried Schnabels Wunderlichen Schicksalen einiger Seefahrer erzählt von Johannes Jastrow. Buchschmuck von Rud[olf] Werner und Fritz Baumgarten [vier farbige und siebzehn schwarzweiße Illustrationen]. [Mit zwei farbigen Titelbildern von Carola Wollenweber]. [1 Auflage dieser Ausgabe].
Leipzig: A. Anton & Co [1935]. 166 Seiten.
Die erste Ausgabe erschien in vier Bänden von 1731-1743.

(Stach 176)


Johannes Jastrow.
* ?
† ?
Lehrer. Schriftsteller, Fachliteratur, Das Gesetz vom 30. März 1903 betr. Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben und die Mitwirkung der Lehrer und Lehrerinnen bei der Durchführung desselben. Vortrag gehalten auf einer Lehrerkonferenz der Kreisschulinspektion Berlin-Niederbarnim (1905). Bearbeiter von Jugendbüchern, Robinson Crusoe (1929), Schnabels Die Felsenburger (1922), Scherrs Die Pilger der Wildnis (1924).


Friedrich (Fritz) Karl Baumgarten.
* 18.8.1883 Reudnitz bei Leipzig
† 3.11.1966 Leipzig
Entstammt einer Künstlerfamilie: Vater, der Buchbinder Martin Konrad Baumgarten, Großvater Porträtmaler, Mutter: Wilhelmine Henriette, geb. Henning. 1926 Ehe mit Elsa Hollburg, zwei Söhne. Ausbildung zum Lithographen in Leipzig. 1903-1905 Studium an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Dresden und München. Gefreiter im I. Weltkrieg. Kinderbuchillustrator, Bilder zu Jugendbuchklassiker wie Aimard, Cooper, Ferry, Marryat. Lebte in Reichenbach, ab 1946 wieder in Leipzig. Starb durch Freitod. Beerdigt auf dem Südfriedhof in Leipzig.


Rudolf Gustav Werner.
* 22.5.1893 Gera
† 24.12.1957 Gera
Fünftes Kind des Bürgerschullehrers Friedrich Gustav Werner und seiner Ehefrau Aline Emilie, geb. Koehler. 12.5.1921 Ehe mit Helene Agnes Spoerl, der Sohn Fritz Werner war ebenfalls Maler. Lehre als Zeichner und Lithograf in der Lithografischen Anstalt von Walter Müller. Studium in Berlin, Tätigkeiten bei Film und Bühne, Ausstattung der ersten "Weber"-Aufführung in Berlin, seit 1923 freischaffender Künstler. Teilnahme an der Großen Deutschen Kunstausstellung 1941 in München, Schwere Artillerie passiert Notbrücke. 1953 Ausstellung in Dresden, sein Bild Freundschaft wurde von der DDR angekauft.


Carola Wollenweber, geb. Heuser.
* 26.2.1896 München
† 14.5.1985 Tutzing/Starnberger See
Vater, der Jurist, Direktor des Landgerichtes in München Dr. Friedrich Karl Heuser, Mutter: Louise Heuser, Bruder Heinrich. 20.11.1920 Ehe mit dem Silberschmied Wilhelm Wollenweber, zwei Kinder: Hilde und Walter. Trennung in den 1940er Jahren. 1914-1919 Besuch der Münchener Kunstgewerbeschule und der Akademie der Bildenden Künste. Fand dadurch den Einstieg zum Jugendstil und zur Druckgraphik. Zählt zu den ersten Frauen, die an einer Münchener Kunstschule zugelassen wurde. Für einen Leipziger Verlag illustrierte sie in den zwanziger Jahren Kinderbücher, dann arbeitete sie für die Porzellanmanufaktur Nymphenburg. 1945 gewährte ihr Fürst Philipp von Thurn und Taxis Unterkunft in Hohenberg bei Seeshaupt. Ausstellung und Veröffentlichung über ihr Leben und Werk "Carola Wollenweber. 1896-1985 Leben und Werk (2000). Beerdigt auf dem Münchener Ostfriedhof.


(SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED):

Insel Felsenburg.

Von Joh[ann] Gottfried Schnabel. Erster Teil. [Mit einer schwarzweißen Illustration]. Zweiter Band. Herausgegeben von Ernst Schnackenberg. Einbandentwurf Paulfried Martens. [1 Auflage dieser Ausgabe].
Altona: Meier & Elsner Verlag 1929. 438, 339 Seiten.
Die erste Ausgabe erschien in vier Bänden von 1731-1743.


Grimmelshausens "Simplicissimus" führt in das bewegte Leben, in die Stürme eines vom Krieg durchlebten Landes. Johann Gottfried Schnabels "Insel Felsenburg" dagegen in die Weltabgeschiedenheit einer Insel im südlichen Teil des Atlantischen Ozeans. Der Roman bildet den dichterischen Niederschlag des Sehnens des deutschen Volkes nach dem neuen Staat, der allen Schrecken und Nöten ein Ende bereiten wird. Der Held des ersteren Romans sieht keinen anderen Weg zum Heil, als den der völligen Weltflucht, der Lebensverneinung. Die Bewohner der Insel Felsenburg dagegen wollen die irdische Glückseligkeit, wollen nichts missen von den Kulturgütern, die das Leben freudvoll gestalten, wollen den Idealstaat bauen. — Somit steht Schnabels Roman weit höher als der "Robinson Crusoe" des Engländers Daniel Defoe, der kurz vor der Insel Felsenburg erschien. Robinson denkt nicht daran, auf der menschenleeren Insel sein Leben zu beschließen, sondern besteht mutig den Kampf mit dem Schicksal, um darauf heimzukehren in die alte Welt. Die Felsenburger fliehen ihr wüstes Heimatland, um auf der felsigen Insel ein Land Utopia zu begründen in ehrbarem und gottgefälligem Leben. (Vorwort)


Ernst Schnackenberg.
* 11.7.1882 Altona (Hamburg)
† ?
Vater: Christian Johannes Schnackenberg, Mutter: Catharina Maria, geb. Hauschild. 11.4.1908 Ehe mit Louise Marie Rose Loose. Rezitator. Schriftsteller, niederdeutsche Literatur, De Bilöper (1929), Abseits (1923). Herausgeber, Fritz Reuter, Theodor Storm. Lebte im Kreis Lauenburg.


Paulfried Martens.
* 12.8.1892 Hamburg
† 30.9.1975 Hamburg
Künstler, Maler, Grafiker, Buchkünstler. Mitglied der Hamburger Künstlerschaft, mit Feiniger, Otto Müller, Schmidt-Rottluff, Pechstein. Mitarbeiter der Monatsschrift 'Die rote Erde'. Schriftsteller, Die südliche Krone (1921). Lebte in Hamburg-Wandsbeck.


(SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED):

Die Felsenburger.

Eine Abenteuergeschichte aus alter Zeit. Nach Johann Gottfried Schnabels Wunderlichen Schicksalen einiger Seefahrer erzählt von Johannes Jastrow. Der [farbige] Einband und die [vier farbigen und 21 schwarzweißen] Zeichnungen sind von Rud[olf] Werner. [1 Auflage dieser Ausgabe].
Berlin: Carl Flemming und C[arl] T[onio] Wiskott AG [1922]. 164 Seiten.
(Reihe: Flemmings Saatbücher).
Die erste Ausgabe erschien in vier Bänden von 1731-1743.

(Stach 177)


Rudolf Gustav Werner.
* 22.5.1893 Gera
† 24.12.1957 Gera
Fünftes Kind des Bürgerschullehrers Friedrich Gustav Werner und seiner Ehefrau Aline Emilie, geb. Koehler. 12.5.1921 Ehe mit Helene Agnes Spoerl, der Sohn Fritz Werner war ebenfalls Maler. Lehre als Zeichner und Lithograf in der Lithografischen Anstalt von Walter Müller. Studium in Berlin, Tätigkeiten bei Film und Bühne, Ausstattung der ersten "Weber"-Aufführung in Berlin, seit 1923 freischaffender Künstler. Teilnahme an der Großen Deutschen Kunstausstellung 1941 in München, Schwere Artillerie passiert Notbrücke. 1953 Ausstellung in Dresden, sein Bild Freundschaft wurde von der DDR angekauft.


SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED:

Die Insel Felsenburg oder Wunderliche Fata einiger Seefahrer.

Eine Geschichte aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Eingeleitet von Ludwig Tieck. Band 1-2. [Roman. 1. Auflage dieser Ausgabe]. [Farbiger] Schutzumschlag: Robert Viechtbauer [nach Bildern von Joseph Mallord William Turner und John Robert Cozens].
München: Verlag Lothar Borowsky [1979]. 502(3) + 432(3) Seiten.
Die erste Auflage der Tieckschen Ausgabe erschien 1828.
Die erste Ausgabe erschien in vier Bänden von 1731-1743.

(Stach 176-177)
(Ullrich 134, Nr.16 g)


Johann Ludwig Tieck.
* 31.5.1773 Berlin
† 28.4.1853 Berlin
Sohn des Seilermeisters Johann Ludwig Tieck, Mutter: Anna Sophia, geb. Berukin (Berutschin), Bruder: Christian Friedrich, Schwester: Sophie. 3.5.1798 Ehe mit Amalie (Malchen) Alberti, Töchter: Dorothea, Agnes. Besuch des Friedrichs-Werder'schen-Gymnasiums in Berlin, Abitur 1792. Studium der Theologie und Philologie in Halle. Kontakt zum Kreis der Frühromantiker, Bekanntschaft mit Goethe und Schiller. Intensive Shakespeare-Studien. 1825 Hofrat und Dramaturg in Dresden. 1841 Ruf nach Berlin als königlicher Vorleser. Vielseitiger, in allen Gattungen gewandter Dichter. Seine Bearbeitung der Insel Felsenburg von 1828 bewahrte diesen Bestseller des 18. Jahrhunderts vor dem Vergessenwerden. Bereit 1809 veröffentlichte er unter dem Titel Das wiedergefundene Paradies die besten Partien des ersten Bandes in einer Novellensammlung. Beerdigt auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof II in Berlin.


John Robert Cozens.
* 1752 London/England
† 14.12.1797 London/England
Vater, der Maler Alexander Cozens, Mutter, Juliet, geb. Pine, Tochter eines Illustrators, Schwester Juliet. Beziehung oder Heirat mit der Tochter eine Buchhändlers, Tochter Sophia. Einer der größten englischen Aquarellisten. Landschaftsmaler. Ausbildung durch seinen Vater. 1776 Italienreise, Schweiz. 1778-1779 Aufenthalt in Rom. Beerdigt am 1.1.1798 in St James's Church, Clerkenwell, London.


Joseph Mallord William Turner.
* 23.4.1775 London/England
† 19.12.1851 Chelsea/London/England
Vater, der Barbier William Gay Turner, die Mutter, Mary Mallord, geb Marshall, war die Tochter eines Schlachters, Schwester Mary Ann. Unverheiratet, aus der Beziehung mit Sarah Danby stammen zwei Töchter: Evelina und Georgiana. Stipendiat der Royal Academy. Begann als Zeichner von Architektur- und Stadtansichten. Ab 1807 Professor für Perspektive an der Royal Academy. 1819 und 1828 Italientreisen. Bedeutender Landschaftsmaler. Seine Licht- und Farbbehandlung, die bis zur Auflösung des Gegenstandes reichten, machten ihn zum Vorläufer des Impressionismus und der Moderne. Beerdigt in der St Paul's Cathedral in London.


Robert Viechtbauer.
* 1950 Wien/Österreich
Heiratet 1978 die Buchhändlerin Gabriele Viechtbauer, Tochter Marlies. Grafik-Designer. Lebt in Gramastetten/Öberösterreich.


SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED:

Die Insel Felsenburg.

Herausgegeben [mit einem Nachwort] von Peter Gugisch. [Roman]. [Acht schwarzweiße] Holzstiche [und farbiger Schutzumschlag] von Hans-Joachim Walch. 1. Auflage [dieser Ausgabe].
Leipzig: Insel-Verlag Anton Kippenberg 1966. 531(4) Seiten.
Die erste Ausgabe erschien in vier Bänden von 1731-1743.

(Stach 177)


Peter Gugisch.
* 7.5.1935 Gotha/Thüringen
† ?
Sohn des städtischen Angestellten Rudolf Gugisch und seiner Ehefrau Ilse, geb. Mangold. 1941-1949 Besuch der Grundschule, danach der Oberschule, 1953 Abitur. 1953-1958 Studium der Germanistik, Slavistik und Sprachwissenschaft an der Universität Jena. Dozent für Deutsch an einer Fachschule in Gotha. Seit 1960 wiss. Assistent an der Universität Greifswald. Dr. phil., 1965 Universität Greifswald, Die Entwicklung des Gegenwartshörspiels in der Deutschen Demokratischen Republik. Germanist, Mitarbeiter der Johann-Gottfried-Schnabel-Gesellschaft und ihres Jahrbuches 'Schnabeliana'. DDR-Hörspiele, Mitglied des Staatlichen Rundfunkkomitees der DDR, Chef der Hauptabteilung Dramaturgie im Funkhaus Berlin.


Hans-Joachim Walch.
* 7.4.1927 Berlin
† 17.9.1991 Leipzig
Künstler, Holzschneider, Buchillustrator. Studium an der Kunstgewerbeschule und an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig. Arbeitete 1952-1978 als Herstellungsleiter des Insel-Verlages. Lebte in Leipzig.


SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED:

Die Insel Felsenburg.

Mit einem Nachwort von Hans Mayer. Der Text folgt der 1966 von Peter Gugisch herausgegebenen Ausgabe. [Roman]. [Farbiger] Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus. 1. Auflage [dieser Ausgabe].
Frankfurt am Main: Insel-Verlag Anton Kippenberg 1988. 493(2) Seiten.
(Reihe: Insel-Taschenbuch it 953).
Die erste Ausgabe erschien in vier Bänden von 1731-1743.


Hans Mayer.
* 19.3.1907 Köln
† 19.5.2001 Tübingen
Sohn des jüdischen Kaufmanns Rudolf Mayer, Mutter: Ida, geb. Meyer-Wachmann. Die Eltern wurden in Auschwitz ermordet. Besuch des Gymnasiums, 1925 Abitur. Studierte 1925-1929 Jura, Geschichte, Musik und Philosophie an den Universitäten in Köln, Berlin und Bonn. Ab 1928 Mitglied einer sozialistischen Studentenvereinigung. Dr. jur., 1930 Universität Köln, Die Krisis der deutschen Staatslehre und die Staatsauffassung Rudolf Smends. Mitglied der Sozialistischen Arbeiter Partei Deutschlands (SAPD), 1932-1935 der KPD/Opposition (KPD-O), 1939-1945 der KPD. Berufsverbot. 1933-1945 Emigration nach Frankreich und in die Schweiz, ab 1940 in verschiedenen Arbeitslagern, ab 1942 im Zuchthaus Lenzberg. Mitglied der Bewegung "Freies Deutschland". 1945 Rückkehr nach West-Deutschland, 1948 Übersiedlung nach Ost-Deutschland. 1955 Nationalpreis der DDR, ab 1956 Überwachung durch die Stasi. 1963 Übersiedlung in die BRD. Literaturwissenschaftler, Vertreter einer marxistischen Literaturkritik. Professor an der Universität Leipzig 1948-1963, seit 1965 an der TH Hannover. Fachliteratur, Georg Büchner und seine Zeit (1947). Beerdigt auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin.


Wilhelm August (Willy) Fleckhaus.
* 21.12.1925 Velbert
† 12.9.1983 Castelfranco di Sopra/Italien
Mitglied der katholischen Jugendbewegung. Teilnahme am II. Weltkrieg, Kriegsgefangenschaft. Redakteur, Zeitschriftenmacher. Der "teuerste Bleistift Deutschlands", wurde bekannt als der erste Art Director in der Bundesrepublik. Buchgestalter und Professor für visuelle Kommunikation in Essen und Wuppertal. Einer der wichtigsten Grafik-Designer der Nachkriegszeit. Der politisch konservative Autodidakt schuf die Bucheinbände für den Suhrkamp-Verlag. 1974 Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie.


SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED:

Insel Felsenburg.

Herausgegeben von Wilhelm Voßkamp. [Roman. 1. Auflage dieser Ausgabe, 1.-15. Tausend. Mit dem Titelblatt der Erstausgabe, einem Grundriß der Insel, einer Zeittafel und Anmerkungen zur Ausgabe].
Reinbek bei Hamburg: [Ernst] Rowohlt 1969. 268(1) Seiten.
(Reihe: rororo Klassiker, Deutsche Literatur 31, TB 522-523).
Die erste Ausgabe erschien in vier Bänden von 1731-1743.

(Stach 181)
(Zupancic 152)


Wilhelm Vosskamp.
* 27.5.1936 Osnabrück
† ?
Sohn des Landwirts Heinrich Voßkamp und seiner Ehefrau Ella, geb. Wischmeyer. Besuch der Volksschule in Engter, der Realschule in Bramsche, des Gymnasiums in Osnabrück, 1957 Abitur. Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Münster, München, Göttingen und Kiel. Dr. phil., 1965 Universität Kiel, Untersuchungen zur Zeit- und Geschichtsauffassung im 17. Jahrhundert. Andreas Gryphius und Daniel Casper von Lohenstein. 1973 Habilitation Universität Köln, Romantheorie in Deutschland. Von Martin Opitz bis Friedrich von Blanckenburg. Professor, Germanist. 1972-1987 Universität Bielefeld, ab 1987 Universität Köln, Neuere deutsche Literaturwissenschaft. Zahlreiche Beiträge zum Thema Utopien in der Literatur.


SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED:

Die Insel Felsenburg.

In der Bearbeitung von Ludwig Tieck neuherausgegeben mit einem Nachwort von Martin Greiner. Der Text der Ausgabe von 1828 wurde durchgesehen und teilweise gekürzt. [Roman]. [Mit einer Karte der Insel auf den Vorsätzen, einer Abbildung der Titelseite der Erstausgabe und einer schwarzweißen Vignette]. [1. Auflage dieser Ausgabe].
Stuttgart: [Anton] Philipp Reclam jun[ior] 1959. 734(2) Seiten.
(Reihe: Reclams Universal Bibliothek 8419-8428).
Die erste Ausgabe erschien in vier Bänden von 1731-1743.
Die Tiecksche Bearbeitung erschien erstmalig 1828.

(Stach 180-181)


Johann Ludwig Tieck.
* 31.5.1773 Berlin
† 28.4.1853 Berlin
Sohn des Seilermeisters Johann Ludwig Tieck, Mutter: Anna Sophia, geb. Berukin (Berutschin), Bruder Christian Friedrich, Schwester Sophie. 3.5.1798 Ehe mit Amalie (Malchen) Alberti, Töchter Dorothea, Agnes. Besuch des Friedrichs-Werder'schen-Gymnasiums in Berlin, Abitur 1792. Studium der Theologie und Philologie in Halle. Kontakt zum Kreis der Frühromantiker, Bekanntschaft mit Goethe und Schiller. Intensive Shakespeare-Studien. 1825 Hofrat und Dramaturg in Dresden. 1841 Ruf nach Berlin als königlicher Vorleser. Vielseitiger, in allen Gattungen gewandter Dichter. Seine Bearbeitung der Insel Felsenburg von 1828 bewahrte diesen Bestseller des 18. Jahrhunderts vor dem Vergessenwerden. Bereit 1809 veröffentlichte er unter dem Titel Das wiedergefundene Paradies die besten Partien des ersten Bandes in einer Novellensammlung.


Ludwig Martin Greiner.
* 23.11.1904 Leipzig
† 7.11.1959 Gießen
Sohn des Notenstechers Carl Richard Greiner, Mutter: Henriette Bertha, geb. Wust. 1934 Ehe mit der jüdischen Musiklehrerin Emma Marie Irene, geb. Kahn, drei Kinder: Gottfried (1940), Martina (1944), Thomas (1948). Besuch der Bürgerschule und der Nikolaischule in Leipzig, 1925 Abitur. Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte an der Universität Leipzig. Dr. phil., 1929 Universität Leipzig, Das frühromantische Lebensgefühl in der Lyrik von Tieck und Novalis. Literaturwissenschaftler. Mitarbeiter in den Verlagen Koehler & Volkmar, L. Staackmann. 1933 wird die Habilitation aus politischen Gründen verhindert. 1937 Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer. Die Gestapo verhaftet ihn 1944 und verschleppt ihn in das Zwangsarbeitslager Osterode im Harz. 1945 Rückkehr nach Leipzig. Gründungsmitglied der Ost-CDU. Literarischer Berater des Insel-Verlages für die SBZ. 1947 Habilitation, Universität Leipzig, Das Naturgefühl in der Lyrik des XIX. Jahrhunderts. Seine Berufung als Hochschulprofessor in Leipzig scheitert, 1952 Übersiedlung in die BRD. 1955 Lehrauftrag an der Universität Gießen, 1958 ordentlicher Professor Universität Gießen. Starb bei einem Verkehrsunfall.


SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED:

Die Insel Felsenburg.

Herausgegeben [mit einem Nachwort] von Volker Meid und Ingeborg Springer-Strand. [Roman. Mit dem Titelblatt der Erstausgabe und den Genealogische(n) Tabelleen über Albert-Julische Geschlechte. Mit der Vorrede zur neuen Ausgabe der Insel Felsenburg von Ludwig Tieck von 1828. Mit Wort- und Sacherklärungen, Editionsbericht, Zeittafel und Literaturhinweisen. 1. Auflage dieser Ausgabe].
Stuttgart: [Anton] Philipp Reclam jun[ior] 1979. 606(1) Seiten.
(Reihe: Reclams Universal Bibliothek 8419).
Die erste Ausgabe erschien in vier Bänden von 1731-1743.
Die erste Ausgabe im Verlag Reclam erschien 1931.

(Stach 177)


Volker Werner Meid.
* 8.5.1940 Darmstadt
Germanistikstudium, Dr. phil.,1965 Universität Frankfurt/Main, Zesens Romankunst. Lehrte von 1970 bis 1982 als Professor für deutsche Literatur an der University of Massachusetts in Amherst/USA. Seither arbeitet er als freier wissenschaftlicher Schriftsteller; er ist Autor zahlreicher Studien und Monografien zur Literatur der Frühen Neuzeit.


Ingeborg Springer-Strand.
* ?
Germanistikstudium, Dr. phil.,1974 University of Massachusetts, Barockroman und Erbauungsliteratur. Die literarhistorische Stellung des Herkules von Andreas Heinrich Bucholtz. Herausgeberin, Fachliterartur.


SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED:

Die Insel Felsenburg.

[Roman. 1. Auflage dieser Ausgabe]. Editorische Betreuung: Karl-Heinz Ebnet, München. [Farbiges] Umschlagbild "Flibustier" (Ausschnitt), aus der Sammlung Graf [Athanasius] Raczynski. Mit einer Einleitung von Karl-Heinz Ebnet. [Mit der Kartenskizze und dem Titelblatt der Erstausgabe].
Kehl: SWAN Buch-Vertrieb 1994. 537(4) Seiten.
(Reihe: Die deutschen Klassiker 35).
Die erste Ausgabe erschien in vier Bänden von 1731-1743.


Karl-Heinz Ebnet.
* ?
Übersetzer, u.a. von Arthur Conan Doyle, Stephan King. Herausgeber.


Atanazy (Athanasius) Raczynski, Graf Nalecz von Malyszyn und Raczyn.
* 2.5.1788 Posen (Poznan/Polen)
† 21.8.1874 Berlin
Zweiter Sohn des polnischen Generalmajors Graf Philipp Raczynski, Mutter: Michalina Raczynska, Bruder Eduard. 3.11.1816 Ehe mit Prinzessin Anna Elisabeth Radziwill, drei Kinder: Carl Eduard, Therese. Ab 1804 Besuch der Universitäten in Frankfurt/Oder und Berlin. Teilnehmer am Krieg gegen Napoleon. Graf im Großherzogtum Posen und in Galizien. Gehörte zu den bedeutendsten Vertretern der polnischen Aristokratie seiner Zeit, entfaltete eine breite Tätigkeit als Förderer von Kultur und Wissenschaft, engagierte sich zugleich auch als Politiker. Preußischer Diplomat, Kunstsammler. Beerdigt auf dem St.-Hedwig-Friedhof in Berlin.


SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED:

Die Insel Felsenburg oder Wunderliche Fata einiger See-Fahrer.

[Auzug aus dem Roman].
In: Gelesen und geliebt. Aus erfolgreichen Büchern 1750-1850. Herausgegeben von Horst Kunze. Mit zeitgenössischen Illustrationen.
Berlin [DDR]: [Joseph] Rütten & [Zacharias] Loening 1959. Seite 57-64.
Die erste Ausgabe erschien in vier Bänden von 1731-1743.

(Stach 176-177)
(Ullrich 134, Nr.16 g)


Horst Kunze.
* 22.9.1909 Dresden
† 18.7.2000 Berlin
Sohn eines Apothekers. 1929-1932 Studium der Germanistik und Philosophie in Wien, Grenoble und Leipzig. Dr. phil., 20.12.1935 Universität Leipzig, Die Bibelübersetzungen von Lefèvre d' Étaples und von P(ierre) R(obert) Olivétan, verglichen in ihrem Wortschatz. Bibliothekarsausbildung, 1937-1942 Bibliothekar in Leipzig und Darmstadt. Kriegsteilnehmer, Kriegsgefangenschaft. Literaturkritiker. Ab 1947 Direktor der Universitätsbibliothek in Halle an der Saale, ab 1950 der Deutschen Staatsbibliothek in Berlin, ab 1953 Professor für Bibliothekswissenschaften an der Humboldt-Universität, 1964 Präsident des Bibliotheksverbandes der DDR. Seit 1949 SED-Mitglied, 1961 Nationalpreis der DDR. Fachliteratur. Beerdigt auf dem Waldfriedhof Grünau in Berlin.


(LAPPE, KARL) [SCHNABEL, JOHANN GOTTFRIED]:

Die Insel Felsenburg, oder: das Land der Diamanten.

Ein Inbegriff aller Robinsonaden und Seefahrergeschichten. [Erzählung]. [Reprint. Mit Informationen über den Autor, seine Veröffentlichungen, die Druckgeschichte und Illustrationen des Werkes Die Insel Felsenburg von Karl Lappe (1773-1843) von Uli Wunderlich und Gerd Schubert].
In: Jahrbuch der Johann-Gottfried-Schnabel-Gesellschaft 2004-2005. Herausgegeben im Auftrag der Johann-Gottfried-Schnabel-Gesellschaft von Gerd Schubert.
St. Ingbert: [Werner Josef] Röhrig Universitätsverlag 2005. Seite (9)-(68), der Reprint mit eigener Originalseitenzählung umfasst 30 Seiten plus dem Nachdruck der Umschlagseiten. (Reihe: Schnabeliana 8).
Der erste Abdruck erfolgte 1820
in der Zeitschrift 'Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz' herausgegeben von Friedrich Wilhelm Gubitz in Berlin in sechs Folgen vom 1.-10.5.1820.
Die erste Buchausgabe dieser Bearbeitung erschien 1820
in Pesth im Verlag Joseph Leyrer.
Die Originalausgabe von Johann Gottfried Schnabel erschien 1731-1743
in vier Bänden unter dem Titel:
Wunderliche FATA einiger See=Fahrer, absonderlich ALBERTI JULII, eines gebohrnen Sachsens, Welcher in seinem 18 den Jahre zu Schiffe gegangen, durch Schiff=Bruch selb 4te an eine grausame Klippe geworffen worden, nach deren Ubersteigung das schönste Land entdeckt, sich daselbst mit seiner Gefährtin verheyrathet, aus solcher Ehe eine Familie von mehr als 300 Seelen erzeuget, das Land vortrefflich angebauet, durch besondere Zufälle erstaunens=würdige Schätze gesammlet, seine in Teutschland ausgekundschafften Freunde glücklich gemacht, am Ende des 1728sten Jahres, als in seinem Hunderten Jahre, annoch frisch und gesund gelebt, und vermuthlich noch zu dato lebt, entworffen Von dessen Bruders=Sohnes=Sohnes=Sohne, Mons. Eberhard Julio, Curieusen Lesern aber zum vermuthlichen Gemüths=Vergnügen ausgefertigt, auch par Commission dem Drucke übergeben Von GISANDERN. NORDHAUSEN, Bey Johann Heinrich Groß, Buchhändlern. Anno 1731.

(Ullrich 134, Nr.16e).


Karl (auch Carl) Lappe.
* 24.4.1773 Wusterhufen bei Greifswald
† 28.10.1843 Stralsund
Sohn eines Predigers. Besuch der Stadtschule in Wolgast. 1789-1793 Studium der Theologie und Philosophie in Greifswald. Bekanntschaft mit Theoboul Kosegarten, Ernst Moritz Arndt. Hauslehrer, 1801-1817 Lehrer am Gymnasium in Stralsund. Landwirt. Schriftsteller, Herausgeber und Bearbeiter. Vertonung seiner Gedichte durch Franz Schubert, Robert Schumann und Ludwig van Beethoven. Seine Bearbeitung von Schnabels Insel Felsenburg erschien in mehreren Zeitschriften, Buchausgaben und Übersetzungen. Beerdigt auf dem Frankenfriedhof in Stralsund.


Johann Gottfried Schnabel.
* 7.11.1692 Sandersdorf bei Bitterfeld
† um 1752 Stolberg
Sohn des Pfarrers Johann Georg Schnabel, Mutter: die Pfarrerstochter Hedwig Sophie, geb. Hammer. 1721 Ehe mit Johanna Sophia Dietrich, Sohn Friedrich. Ab 1702 Besuch der Lateinschule in Halle. 1706-1709 Barbier- und Chirurgenlehre; Flucht aus dem Elternhaus; 1708 Feldscher unter Prinz Eugen im spanischen Erbfolgekrieg in Holland; 1724 Chirurg am Hofe des Grafen zu Stolberg. Viel gelesener Erzähler zwischen Barock und Aufklärung. Verfasser galanter Romane, Der im Irr-Garten der Liebe herum taumelnde Cavalier (1738). Seine Insel Felsenburg ist die bedeutendste Robinsonade des 18. Jahrhunderts, sie erschien in zahlreichen Ausgaben, Bearbeitungen und Übersetzungen.


Ulrike (Uli) Wunderlich.
* 1968 Bamberg
Studierte Literatur-, Kunst- und Medizingeschichte in Erlangen. Dr. phil., 1997 Universität Erlangen-Nürnberg, Sarg und Hochzeitsbett so nahe verwandt! Todesbilder in Romanen der Aufklärung. Wissenschaftliche Mitarbeiterin der FernUniversität Hagen. Fachliteratur, Der Tanz in den Tod (2001), Pest, Plagen, Polycarpus (2004).


Gerd Schubert.
* 29.9.1960 Bremerhaven
Studierte Philosophie, Psychologie, Soziologie und Skandinavistik an der FU Berlin. 1990 -1992 Mitarbeiter der wissenschaftlichen Dokumentation am Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin. Seit 1992 Vorsitzender der Johann-Gottfries-Schnabel-Gesellschaft. Seit 1993 im Buchhandel tätig. Fachliteratur, u.a. über Jules Verne, Mór Jokai und über Arno Schmidts Rezeption von Schnabels Insel Felsenburg, Herausgeber der Schriftenreihe 'Schnabeliana'. Lebt in Berlin.


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